Wolf- Jakob Schmidt  (Geboren 1952 in Duisburg , gestorben 2015) schrieb  seit 1982 Gedichte, Märchen, Erzählungen, Aphorismen und Kalendertexte. 1984 war er "Stadtschreiber" in Münster im Rahmen des Sommerprogramms der Stadt Münster. Der Tag im Museum stand unter dem Motto "Zeit zum Schreiben" : unter  diesem Titel gab es dann auch eine Anthologie der Stadt Münster  zu lesen. Seitdem hat er an vielen Orten gelesen (u.a. auch in der "Dichterstrippe", dem Literaturtelefon der Stadt Münster) . Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien . 1988 erschien ein Kalender "Lyrik mit Seide" ausschließlich mit seinen Texten . Seit vielen Jahren war er u.a. Mitglied der Interessengemeinschaft deutschsprachiger Autoren (IGdA).

Manuela Sandhop

Zärtlich wie Weinbeersamt
Gedichte

von Manuela Sandhop

Glücksfall

Auf schmalem Grad wiegt gelassen ausgelassen
Das Glück sich
Fragt nicht nach gestern  morgen
Betritt aus abgründigem Schattenreich
Leibhaft den Schauplatz Leben
Weiß nichts von Unvollkommenheiten
Saugt geschlossenen Auges im Rausch
Den honiggelben Klang Verheißung
Wie ein Ertrinkender
Glaubt an sein Glück
Wie Narren und Kinder

Süß ist die Lieb

Manuela Sandhop stellte ihren Gedichtband " Zärtlich wie Weinbeersamt" im Dezember 2007 in der Schreib- und Literaturwerkstatt im Nordstern vor.

78 Seiten ,12,90 Euro  ISBN: 978-3-938329-14-6

(erschienen im Sonderpunkt -Verlag , Münster :www.sonderpunkt-verlag.de )

Neue Gedichte von Angelika Maihofer :

http://www.perspektivenverlag.de/Leseprobe_Maihofer.pdf

( Gedichtband  "Die Schützin" 2006 )

Die Freiheit perlt Elena war verwirrt. Der Tag hatte sie verwirrt und nun auch diese dunkle Stunde am Fluss. Sie ging nach Hause wie eine, die sich selber fremd ist. Sie betrachtete sich selbst wie sie so ging und ein Gefühl von Angst und Erregung ergriff sie. Sie war mit einem Teil ihres Wesens nicht mehr in sich. Es hatte sich losgelöst und ging neben ihr her. Es drängte sie immer schneller zu gehen, immer schneller nach Hause zu laufen, zu flüchten. Als sie nach Luft schnappend durch ihre Zimmertüre trat und das Licht anknipste schrak sie zurück. Dort wo sonst das normale elektrische Licht an der Decke aufflammte war nun ein riesiger Kreis aus Farben, Regenbogenfarben, und schimmerte in einer nie gesehenen Schönheit. Die Farben hatten eine Tiefe und Leuchtkraft wie sonst nur die Farben mancher Fische in der Südsee. Elena ging zu ihrer Nachtischlampe und knipste sie an. Auch hier schwebte ein Farbenkreis um die Glühbirne. Sein Blau war von einer Tiefe wie sich nur selten an einem Sonnentag der blaue Himmel von einer Schneelandschaft abhob. Das Orange glühte wie zischendes Feuer, schöner als jeder Sonnenuntergang. Es war überwältigend. Sie setzte sich und schaute die Farben an, die weit kreisend ihr Zimmer verwandelten. ( aus Elena oder die Grenzen der Wirklichkeit S. 150)     Autorin: Angelika Maihofer (gestorben 2010)